Rebsorten
38 weiße und 16 rote Rebsorten sind in der Pfalz, dem größten geschlossenen Weinanbaugebiet Deutschlands, zugelassen. Regionale Spezialitäten wie St. Laurent oder Muskateller sind darunter, internationale Modesorten wie Chardonnay und Merlot oder Neuzüchtungen wie Regent. Sie alle sorgen mit ihrem Aromenspiel für eine Fülle von Geschmacks-Erlebnissen. So bietet die Genuss- Landschaft/Pfalz für jeden etwas - und zeigt sich dennoch bestens sortiert. Denn eine Handvoll Standard-Rebsorten nimmt fast zwei Drittel der Pfälzer Rebfläche ein.
An der Spitze steht der Riesling, inzwischen unbestritten die Nummer eins im Pfälzer Rebengarten. Daneben gehören vor allem Müller-Thurgau/Rivaner, Kerner und Silvaner zum Pfälzer Weinschmecker-Repertoire. Weiß- und Grauburgunder gewinnen jährlich an Bedeutung.
Mehr als ein Viertel der Rebstöcke in der Pfalz trägt rote Trauben; Portugieser, Dornfelder und Spätburgunder schwimmen auf der Rotwein- Welle ganz oben. Dennoch verbleiben genug Nischen für Spezialitäten. So stehen die zwölf wesentlichen Pfälzer Rebsorten, die nachfolgend porträtiert sind, stellvertretend für viele andere.
Sie alle laden ein zu einer Entdeckungsreise in die Weinkeller und Weinberge der Pfalz.
Mit fruchtigem Zitrusaroma, Rasse und markanter Säure - und außerdem ein Tausendsassa, der häufig ran muss, wenn aus Wein Sekt werden soll und der sich zudem bestens für Eisweine und Auslesen eignet.
Gehört zu den Stillen im Lande, die nicht viel Aufhebens von ihren Qualitäten machen. Ein grundsolider Typ eben, mit Eltern, die sich sehen lassen können (Riesling und, wie jüngste Forschungen ergaben, Madeleine Royale) und einem ebensolchen Züchter-Vater und Namensgeber (Professor Müller aus dem Thurgau in der Schweiz).
Ein junger, selbstbewusster Aufsteiger aus dem Hause Riesling (Kreuzung Blauer Trollinger und weißer Riesling), der in Geschmack und Säure viel vom Vater hat. Mit seiner frischen, gehaltvoll-würzigen Art hat er die Herzen der Weinliebhaber im Sturm erobert und wächst inzwischen in der Pfalz auf mehr als 9 Prozent der Weinbergsfläche.
Allseits beliebt ist der süffige Silvaner noch immer (fast 6 Prozent der Rebfläche). Er hat einen gewissen Schmelz und Schmäh dank seiner österreichischen Vorfahren. Was einige ältere Pfälzer Winzer nicht daran hindert, ihn wider besseres genanalytisches Wissen hartnäckig als Franken" zu bezeichnen, und auch das Gemunkel von seiner Herkunft aus Transsylvanien (dort, wo die Vampire zu Hause sind!) will nicht verstummen. Zurückhaltend- neutraler Typ mit milder Säure.
Mutter Silvaner, Vater Riesling, und schon stehen dem Nachfahren die Rebflächen offen. Etwa 4 Prozent sind es inzwischen in der Pfalz. Wein mit Pfirsicharomen, mit Rosenduft oder dem Bukett von schwarzen Johannisbeeren.
Würziger Muskatton (Mutter Silvaner). Typischer Bukettwein mit aromatischen Spätlesen oder Begleiter von kräftigen Speisen. Zudem schwören seine Fans auf seine Qualitäten als Schoppenwein.
Der Weißburgunder ist im Kommen, und die Qualität besticht: Die Pfälzer Gewächse schneiden bei Wettbewerben hervorragend ab.
Aus der glorreichen Familie der Burgunder Gehaltvolle edelsüße Typen, die als Aperitif oder Dessertwein eine exzellente Figur machen, ebenso wie für die trocken-eleganten Spielarten, die beispielsweise zum Braten passen.
Der Gewürztraminer Kraftvolle Würze und Bukettreichtum nicht nur als edelsüßer Aperitif oder Dessertwein mit Charakter, sondern auch trocken ausgebaut ein Geschmackserlebnis.
Man bestelle einen Portugieser Weißherbst und genieße (neutraler Geschmack, milde Säure, dezentes Bukett). Es gibt immer wieder gehaltvolle Portugieser, die mit leichtem Burgunder-Ton beispielsweise ein Wildgericht veredeln.
Die Eltern (Helfensteiner und Heroldrebe)
Trocken ausgebaut, als samtiger, gehaltvoller und markanter Rotwein, der bestens zu Braten und aromatischem Käse passt; schmückt sich, wenn es sein muss, mit Barrique- Tönen - und erzielt Traumpreise.
Einer wie er sucht nicht den schnellen Erfolg, sondern überzeugt mit wachsender Fassreife. Dann wird der Wein weicher, die Fruchtaromen wie etwa Brombeere entfalten sich und der Barrique-Ausbau sorgt noch für zusätzliche Geschmacksfinessen. Würzige Braten oder Wildgerichte lassen sich so veredeln.
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Fotos: DWl Mainz (Rebsorten)